Exekutive Funktionen und Selbstregulation
In unserem Gehirn gibt es eine Art „Steuerzentrale“. Diese ist für achtsames, einfühlendes und vorausschauendes Handeln zuständig. Ohne sie wäre es nicht möglich, sich Ziele zu setzen und diese ausdauernd zu verfolgen, sich zu konzentrieren und eigenständig zu lernen, Impulse zu kontrollieren und die eigenen Gefühle „im Griff“ zu haben – kurz gesagt, sich selbst zu regulieren.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die in diesem Steuerzentrum angesiedelten exekutiven Funktionen, die die Grundlage für die Selbstregulation bilden, wesentlich sind für eine glückliche, gesunde und erfolgreiche Lebensführung. Das betrifft Freundschaften und gesunde Lebensweisen ebenso wie das Lernen in der Schule und den späteren Erfolg im Beruf.
Arbeitsgedächtnis
- Informationen kurzzeitig speichern und weiter verarbeiten, manipulieren
- Informationen aus Langzeitgedächtnis zusammenfügen
wichtig für z. B. Handlungen planen, Ziele setzen, Probleme lösen
Inhibition
- Zielhinderliche Reaktionen unterdrücken
- Aufmerksamkeit steuern, Störreize ausblenden, fokussieren
wichtig für z. B. Impulse kontrollieren und Emotionen regulieren
Kognitive Flexibilität
- sich auf neue Situationen und Anforderungen einstellen
- Personen und Situationen aus anderen, neuen Perspektiven betrachten und zwischen diesen Perspektiven wechseln
wichtig für z. B. Alternativen abwägen, Prioritäten setzen, Entscheidungen treffen
Spielideen zur Förderung der Exekutiven Funktionen
Spiele eignen sich in besonderer Weise, die exekutiven Funktionen und die Selbstregulation zu fördern. Mit Freude am gemeinsamen Tun lernt es sich am besten. So werden im Spiel ganz beiläufig die exekutiven Funktionen angesprochen, indem die Kinder sich z. B. die Regeln merken (Arbeitsgedächtnis) und abwarten müssen, bis sie an der Reihe sind (Inhibition). Sich auf das wechselnde Spielgeschehen und die Mitspielerinnen und Mitspieler einzustellen, erfordert zudem kognitive Flexibilität. Viel Spaß beim Spielen!